Um die Kalahari richtig zu erleben, muss man sie sich erlaufen. Von unserer Lodge aus gibt es viele Wanderwege, zwischen einem und sieben Kilometern Länge. Wir entscheiden uns für den längsten und abwechslungsreichsten, der uns durch die unterschiedlichen Vegetationen hier führt. Den Baumweg.
Zu Fuß ist es immer schwieriger, Tieren zu begegnen. Sie sehen uns genau, riechen uns frühzeitig. Hören uns, noch bevor wir sie sehen. Und verschwinden. Im Auto ist das leichter. Da erkennen Sie uns nicht als Feind, sondern nur als Blechkasten. So sehen wir auf dieser Tour lange, lange Zeit nichts. Ok. Raupen, Ameisen, Tausendfüßler und Totenköpfe.
Doch dann. Unser geübtes Rangerauge erspäht Köpfe über den Baumwipfeln. Langsam, leise, pirschen wir uns näher. 3 Giraffen stehen dort in der Savanne. Ein lustiges Spiel beginnt. Wir kommen ihnen einen Schritt zu nah, sie weichen einen Schritt zurück. Weiter kommen wir nicht in ihre Wohlfühlzone. Das mache ich ab sofort im Büro auch so😀.
Nachdem wir uns nach der dreistündigen Schleichtour etwas erholt haben, geht es noch auf die Sundowner Tour. Der Himmel ist schon mächtig dunkel. Es bahnt sich wohl ein Gewitter an. Aber wir strotzen der anrollenden Naturgewalt. Von Blitzen und heftigen Winden begleitet fahren wir tief in die Kalahari. Oryxe, Springböcke, Hartebeest, Blessböcke und Zebras. Der Himmel öffnet seine Schleusen und wir lassen uns gemütlich in den Dünen nieder und berieseln uns von innen und außen.
Etwas heruntergekühlt machen wir uns auf den Weg zurück in die Lodge. Da ragt doch schon wieder ein Kopf hinter den Bäumen hervor. Die Mamagiraffe mit ihrem Baby. Herrgott, ist das putzig!
Heiße Dusche, warmes Abendbrot, kuschelige Daunendecke. Draußen donnert und blitzt es. Auf dem Strohdach prasselt der Regen. Gute Nacht, Kalahari.