Travel Jam

Neuseelands Norden

Was ist das denn bitte für eine Herausforderung – jetzt habe ich es mir doch tatsächlich zur Aufgabe gemacht, aus 34 Urlaubstagen die Highlights herauszufiltern. Großes Kino!Wie und wo fange ich da am Besten an – denk… grübel…

Nordinsel… hmmm…

Jaaa, ich hab’s! Bei „Herr der Ringe„!
Schon die Bücher habe ich verschlungen und auch die Filme haben mich total begeistert. Die Landschaft, die Musik, die gesamte Umsetzung war spannend, fantasiereich und total packend. Da war es doch klar, dass wir auch an ein paar Drehorten vorbeigeschaut haben.

Hobbiton & der Mount Doom

Das wunderschöne Auenland, die grüne hügelige Landschaft, in der die Hobbits wohnen – hier wollte ich unbeding hin. Etwas erschrocken sind wir, nachdem wir den vollen Parkplatz gesehen haben, aber die Tour ist einfach toll. Trotz des regen Andrangs wird darauf geachtet, dass man sich nicht durchgeschleust fühlt – ganz im Gegenteil, man fühlt sich sogar sehr heimisch.

3 Stunden läuft man mit einer kleinen Gruppe durch das Areal, lunst hinter die Holztüren, bestaunt die liebe zum Detail und schneit auch mal bei Bilbo Beutlin vorbei – aber der ist leider nicht zu Hause gewesen 🙂
Zum Abschluss der spannenden Tour geht es noch ins Green Dragon Inn auf ein wirklich gutes, vor Ort gebrautes, Bier – natürlich ganz stilecht im Tonkrug serviert.

Ein weiteres Herr der Ringe Filmset ist der Mount Doom, der Schicksalsberg. Hier geht es auf eigene Faust knapp 20 Kilometer auf das sogenannte „Tongariro Alpine Crossing“. Ein echt anstrengender Wanderweg mit reichlich Höhenmetern, vorbei und durch Vulkankrater, mit einem grandiosen Ausblick über türkise Seen. Wir hatten unfassbares Glück mit dem Wetter und von daher zählt die Tour, trotz der Strapazen, zum ganz großen Highlight unserer Reise.

Vulkanisch & Geothermal

Auf der Nordinsel haben wir uns auch mehrere vulkanische Gebiete angeschaut. Wobei uns das Waimangu Vulcanic Valley, das Wai-O-Tapu Valley und Orakei Koraku am besten gefallen haben. Begeistert haben uns hier die Farben, die die Natur geschaffen hat – trotz des Schwefels blühen Blumen und es grünt überall. Geysire, Mudpools, dampfende Seen und Bäche, oxidierte Bäume, gelbe und rostbraune Äste – all das mischt sich zu einem faszinierenden Farbspektakel.

Auf der Coromandel Halbinsel gibt es noch den Hot Water Beach, wo man sich bei Ebbe eine Badewanne buddeln kann, die dann von unten mit heißem Wasser volläuft. Ganz in der Nähe besucht man am Besten gleich noch die Cathedral Cove – ein ausgewaschener Felsen und mehrere fotogene Gesteinsbrocken.

Tölpel & Glühwürmchen

Ja und natürlich dürfen unsere Tierbeobachtungen nicht fehlen. Allen voran die Tölpelkolonie in Muriwai – diese schönen, sehr verliebten und wild schnäbelnden Vögel.

Ein weiteres Highlight war der Ausflug zu den Glühwürmchen in den Grotten bei Waitomo. Die Glühwürmchen sind eigentlich gar keine Würmer, sondern Mückenlarven mit dem klangvollen, lateinischen Namen Arachnocampa luminosa. Die Larven leuchten türkisblau, um ihre Nahrung anzulocken, so dass diese sich in ihren Netzen verfängt.

Bei lautem Klatschen fangen die Mücken noch stärker an zu glühen. Wir sind in einem kleinen Boot lautlos unter ihnen hindurchgefahren und mit kam es vor, als wäre eine Galaxie zum Greifen nah.

Gerne hätten wir mehr Zeit gehabt, am Lake Taupo sind wir nur vorbeigefahren, den Norden haben wir komplett weglassen müssen, sowie viele Teile im Osten und Westen der Nordinsel – also… ein Rückkehr ist wohl vorprogrammiert 🙂